Die „Fluviale Anthroposphäre“ bezieht sich auf die Wechselwirkung zwischen menschlichen Gesellschaften und Flusssystemen. Im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre" erforschen Wissenschaftler:innen die vorindustriellen Auen Mitteleuropas und deren Entwicklung durch die Wechselwirkungen von menschlichen Gesellschaften und natürlichen Prozessen, mit dem Ziel, die Rolle des Menschen als entscheidenden Gestalter in der Entstehung einer Fluvialen Anthroposphäre zu verstehen.
Beteiligte Fachdisziplinen: Archäologie, Geowissenschaften und Geschichte
Schwerpunktprogramm „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“
Das Schwerpunktprogramm 2361 „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“ ist gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und widmet sich der Untersuchung vorindustrieller Auen in Mitteleuropa und den Gesellschaften, die in der Umgebung dieser Auen lebten.
Auen gelten als globale Hotspots sensibler sozio-ökologischer Veränderungen und sind dynamische Landschaften von kultureller und natürlicher Bedeutung. Die Forschung zielt darauf ab, den Einfluss des Menschen auf die Entwicklung von Auen zu verstehen, insbesondere wann und warum der Mensch zu einem maßgeblichen Faktor in diesem Prozess wurde. Durch den Fokus auf das Mittelalter und die vorindustrielle Neuzeit sowie die systematische Integration von historischen, archäologischen und geowissenschaftlichen Daten strebt das Schwerpunktprogramm ein Verständnis dieser Wechselwirkungen an.
Erkenntnisinteresse
Ziel ist es, die entscheidenden Fragen zur Entwicklung von Auen zu beantworten, indem es den Mensch als wesentlichen Gestalter in den Mittelpunkt rückt. Die unterliegende Frage ist: Wie haben menschliche Aktivitäten im Zusammenspiel mit natürlichen Prozessen die Auenlandschaften Mitteleuropas geprägt?
Forschungsansatz
Das Schwerpunktprogramm verfolgt einen multidisziplinären Forschungsansatz, der auf eine tiefgreifende Analyse der Interaktion zwischen Menschen und ihrer Umwelt in fluvialen Gebieten abzielt.
Durch die Untersuchung von Flussläufen wie dem Rhein, der Elbe und der Donau in Mitteleuropa, während der mittelalterlichen und vorindustriellen Neuzeit strebt das Programm an, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wann und warum menschliche Aktivitäten zu entscheidenden Einflussfaktoren bei der Gestaltung von Überschwemmungsgebieten wurden.
Der Fokus liegt darauf, die historischen und ökologischen Zusammenhänge zu verstehen und dabei innovative methodische Ansätze aus Archäologie, Geowissenschaften und Geschichte zu integrieren.
Koordination und Teilprojekte
Das Schwerpunktprogramm setzt auf einen multidisziplinären Forschungsansatz, der die Expertise sowohl natur- als auch geisteswissenschaftlicher Disziplinen integriert. Neben einem Koordinationsteam an der Universität Leipzig forschen 7 Teilprojekte deutschlandweit und international an unterschiedlichen Fragestellungen.
Beteiligte Fachrichtungen
- Archäologie
- Geowissenschaften
- Geschichte